Spitzenreiter!

Nein, keine Sorge, dies wird keine Fußball-Kolumne. Obgleich es sicher reizvoll wäre, z.B. über aktuelle Entwicklungen in der Bundesliga, über Taktik und Systeme und über Trainerleistungen zu schreiben. Aber das werde ich alles nicht tun.

Aber um Spitze, besser um Spitzenleistungen und Spitzenpositionen soll es in dieser Kolumne  schon gehen.

Vor wenigen Wochen veröffentlichte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung  (DIW) in Berlin einen Forschungsbericht zur Entwicklung der "Industrie in deutschen Großstädten", mit beachtlichen Ergebnissen. Bei dieser Studie handelt es sich nicht um eines dieser üblichen und üblen Städterankings, sondern um eine wissenschaftliche Analyse der Wertschöpfungs- und Beschäftigungsstatistik im Zeitverlauf von 2008 bis 2016. Das Erkenntnisinteresse der Forscher drehte sich dabei rund um die Frage, welche Rolle die Industrie für die wirtschaftliche Entwicklung der Großstädte spielt.

Dabei sind drei grundsätzliche Befunde für unsere Arbeit wichtig:

1. Die Erwerbstätigkeit in der großstädtischen Inustrie steigt seit 2010 wieder an.

2. Die forschungsintensiven Industriezweige sind in den großen Städten die wesentlichen Treiber dieses Beschäftigungswachstums.

3. Der Fahrzeugbau ist die größte Industriebranche in den deutschen Großstädten.

Anders ausgedrückt: Die Industrie in Großstädten ist weitaus forschungsintensiver und abhängiger vom Fahrzeugbau, als dies in den ländlichen Regionen der Fall ist. 

Umso erstaunlicher ist daher die Entwicklung der Industriebeschäftigung in Dortmund, die durch diese Studie unterstrichen wird. Zwischen 2008 und 2016 ist die Beschäftigung in den forschungsintensiven Industriezweigen in Dortmund um 18% gestiegen! Nur Leipzig liegt mit einer Steigerung von unglaublichen 70% noch vor uns. Neben Leipzig und Dortmund haben dann noch Stuttgart (13,6%), Köln (5,9) und Hannover (9,7) eine Steigerung der forschungsintensiven Zweige zu verzeichnen. 

Wenn wir bedenken, dass Dortmund in dieser Spitzengruppe die einzige Stadt ist, die eben keinen Fahrzeugbau in ihrer Stadt beheimatet, dann wird dieses Ergebniss noch bemerkenswerter und macht Dortmund zum eigentlichen Spitzenreiter unter den deutschen Großstädten. 

Übrigens: Berlin, München und Düsseldorf verzeichnen im gleichen Zeitraum erhebliche Rückgänge bei den Beschäftigten (Düsseldorf z.B. um 24%)  in den forschungsintensiven Zweigen.

Die DIW-Studie ist eine schöne Untermauerung unserer Wachstumsstrategie zur Förderung der Wissenswirtschaft in Dortmund! Mit Blick auf die DIW-Studie ließe sich sagen: Die forschungsintensive Industrie nutzt in Dortmund ihren Heimvorteil durch Vernetzung von Technik, Mittelstand und Forschung und schlägt die großen Forschungsbudgets der Automobilindustrie anderer Städten durch gemeinsamen Offensiv- und Innovationsgeist. 

Ihnen ein schönes Wochenende!

 

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