Darfs’s ein bisschen mehr sein!?

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Ursula Dören

„Jede fünfte Praxis sucht medizinische Fachangestellte“, „Die verzweifelte Suche nach PTA“ und der „Fachkräftemangel in der Altenpflege“ sind Headlines aus Nachrichten, die den Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich beschreiben. Das betrifft viele kleine und mittlere Gesundheitsunternehmen, wie Arzt- oder Physiotherapiepraxen, Apotheken und ambulanten Pflegedienste.

Rund 30 Teilnehmende trafen sich am 07. Februar 2018 im Dortmunder My Health Club, um über die Umwandlung von Minijobs in der Gesundheitsbranche als ein Mittel zur Fachkräftesicherung zu diskutieren. Gekommen waren Akteurinnen und Akteure aus kleinen und mittleren Unternehmen der Gesundheitsbranche sowie Interessierte aus Jobcenter, Agentur für Arbeit und Wirtschaftsförderungen.

Dr. Courdula Sczesny, Soziale Innovation GmbH, stellte eine Studie vor, die sie im Auftrag des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Westfälisches Ruhrgebiet durchgeführt hatte. Dabei ging es um Gründe und Ursachen, die speziell in der Gesundheitsbranche zum Einsatz von Minijobs führen.

Die Befragung von KMU aus dieser Branche zeigte, dass viele Unternehmen bereits umgewandelt haben oder gerne Minijobs umwandeln würden. Die Gewinnung von Fachkräften steht als Motiv an erster Stelle. Die höhere Zuverlässigkeit von Mitarbeiterinnen, höhere Flexibilität und die Erkenntnis, dass sozialversicherte Beschäftigte wirtschaftlicher sind, spielen ebenfalls eine Rolle. Auch die soziale Verantwortung als Arbeitgeber zählt zu den Motiven für eine Umwandlung von Minijobs.

In einer anschließenden Talkrunde mit Ligia Viegas (My Health Club), Tanja Adick (Bären-Apotheken in Selm) und Susanne Sonnenschein (Seniorenresidenz „Schloss Westhusen“) wurden praktische Erfahrungen bei der Umwandlung von Minijobs vorgestellt und diskutiert.

Dabei stellen sich drei zentrale Erfahrungen der Praktikerinnen aus der Talkrunde dar:

  1. Regelmäßige Kommunikation und Gespräche mit dem Minijobberinnen, Überzeugungsarbeit und Wertschätzung ebnen den Weg für eine Umwandlung.
  2. Umwandlungen und Fortbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeiterin lassen sich geschickt ergänzen.
  3. Umwandlungen steigern den Selbstwert von Minijobberinnen – sie gewinnen einen neuen und höheren Stellenwert im Team und im persönlichen Umfeld.

Zum Abschluss der Talkrunde mit vielen Rückfragen und Diskussionen von den Teilnehmenden gab es eine aktive „Bewegungspause“ mit der Gastgeberin Ligia Viegas. Ort der Veranstaltung war das Gesundheitszentrum My Health Club – mit Schwerpunkt auf Prävention, individuelle Trainingsprogramme sowie betriebliche Gesundheitsförderung.

Autor*in
Ina Keppler