3. Dortmunder Stiftungstag ruft Stiftungsszene der Region zusammen

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3. Dortmunder Stiftungstag ruft fast 200 Akteure der Stiftungsszene aus der Region zusammen


Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, Impulse für die Entwicklung der Stadt geben und das Gemeinwohl fördern. Diese drei Säulen stehen im Vordergrund der Stiftungsarbeit in Dortmund und der umliegenden Region. Um das Stiftungsnetzwerk Dortmund weiter auszubauen und Kontakte und Kooperationen zu vermitteln und die Öffentlichkeit über Projekte und deren Wirkungen zu informieren, fand am 18. Dezember der 3. Dortmunder Stiftungstag statt.

Die Stiftungsszene in Dortmund ist noch relativ jung, gleichzeitig aber überaus lebhaft. Viele Bürger*innen engagieren sich hier auf unterschiedliche Weise für Menschen, Ideen und Projekte. Mehr als 150 Stiftungen sind im Großraum Dortmund zu Hause – mit steigender Tendenz. Um engagierten Menschen schnell und einfach einen Überblick über die Stiftungsprogramme in der Stadt bieten zu können und sozialen Organisationen bei der Suche nach Paten zu unterstützen, hat die Wirtschaftsförderung Dortmund vor einem Jahr das Stiftungsportal ins Leben gerufen. Hier finden Fördernde und Fördersuchende, Stiftungsgründungswillige sowie potenzielle Zustifter und Sponsoren auf einer Plattform zueinander. Die Förderschwerpunkte reichen von Bildung und vielfältigen sozialen Aufgaben bis hin zu Kultur und Sport.

Stiftungstag für gemeinsamen Austausch

Die Stiftungen Dortmunds und der Region zu vernetzen, über ihre Förderaktivitäten und Wirkungen ihrer unterstützten Projekte zu informieren sowie zusammen neue Ideen zu entwickeln, wie man gute Förderpraxis weiterentwickeln und Neues gemeinsam unterstützen kann, ist das Ziel des Dortmunder Stiftungstages, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführt wird. Hierzu trafen sich am 18. Dezember 200 Stiftungsvertreter und Stiftungsexperten*innen im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte.

Neben einem vielseitigen Programm mit Vorträgen u.a. von Hans Leyendecker, Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2019 in Dortmund, und Deutschlands oberstem Stiftungsförderer Felix Oldenburgs sowie einer Vorstellungsrunde von Förderprojekten wird bei der Veranstaltung auch der Förderpreis des Dortmunder Stiftungstages durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau verliehen.

Preisträger des diesjährigen Stiftungstages sind zu gleichen Teilen die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung und die Anne-Fischer Stiftung für ihre besonderen Verdienste um die Kulturförderung in Dortmund. Die Höhe des Preisgeldes beträgt jeweils 3.000€.

Die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung mit Sitz in Herdecke feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum und ist einer der wichtigsten Kulturförderer in Dortmund mit bis heute mehr als 30 wichtigen Förderprojekten von Kulturinstitutionen und Initiativen. So z.B. Museum am Ostwall, Internationaler Schubert Wettbewerb, Internationales Frauenfilmfestival Dortmund, Verein für Neue Musik Dortmund, Dortmunder Schubert-Chor, das Konzerthaus Dortmund, Dortmunder Kunstverein, diverse Schulen in Stadtgebiet u.v.m.. Die beiden Vorstände Christa Stronzik und Dr. Jochen Plaßmann nahmen den Preis für die Stiftung entgegen.

Die anne-fischer-stiftung fördert kulturelle Dialoge und Grenz­über­schreitungen in lokalen, über­regionalen und inter­nationalen Zusammen­hängen, die einen speziellen Bezug zum Kulturort Depot in der Dortmunder Nordstadt haben. Die Initiatorin und Namensgeberin der Stiftung Anne Fischer (1937–2001) war eine der Gründerinnen des Depot.  Kulturprojekte und Formate sind unter anderem die WorldPress Fotoausstellung, das f² – Fotofestival, das Dortmund Trash Up! Upcycling Festival, Kooperationen mit der der FH Dortmund u.v.m.. Heide Kemper und Dieter Fischer (Stifter und Kuratoriumsvorsitzender) nahmen für die Stiftung den Preis entgegen.

Die Dortmund-Stiftung als Partner des Dortmunder Stiftungstages und in der Jury vertreten durch die Vorstände Dirk Schroeder und Prof. Rolf Kinne betonte das vorbildliche Engagement der Preisträger für die Dortmunder Kultur.

„Eine Stiftung soll private Mittel für öffentliche Zwecke nutzbar machen. Stiftungen fühlen sich dem Gemeinwohl verpflichtet, sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt und erfreulich unabhängig. Das macht sie in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche und Herausforderungen besonders wichtig. Die Dortmunder Stiftungen geben mit ihrer Arbeit unverzichtbare Impulse für die Entwicklung unserer Stadt und der Region“, so der Oberbürgermeister.

Auch Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, stellte die Bedeutung der Stiftungsarbeit für die Stadt heraus. „Stiftungen als ‚dritte Kraft‘ zwischen Markt und Staat übernehmen in unserer modernen Gesellschaft bedeutende Aufgaben. Stiftungen schaffen eine soziale Rendite und haben mit Ihrer Unabhängigkeit eine besondere Gestaltungs- und Innovationskraft. Dies wollen wir in Dortmund weiter zielorientiert bündeln.“

Engagement öffentlich sichtbar machen

Der Stiftungstag soll aber nicht nur diejenigen ansprechen, die sich bereits aktiv in der Förderszene der Stadt engagieren, sondern auch Menschen für das Thema sensibilisieren, die mit den Stiftungen der Region noch nicht vertraut sind. „Der Tag soll Öffentlichkeit für die großartigen Projekte der zahlreichen Stiftungen in Dortmund schaffen und den Bürgerinnen und Bürgern die Chance geben, sich mit dem Thema auf direkte Art und Weise auseinanderzusetzen“, so Ullrich Sierau.

Evi Hoch, Stiftungsvorstand der Wilo-Foundation und Jury-Mitglied des Förderpreis des Dortmunder Stiftungstags, freut sich über den großen Zuspruch der vielen teilnehmenden Stiftungsvertreter: „Wir haben von Beginn an darauf gesetzt, dass viele Dortmunder Stiftungen ein ausgewiesen lokales Interesse haben. Beim Stiftungstag erhalten sie Impulse für ihre Stiftungsarbeit und insbesondere ein lokales Vernetzungs- und Förderprojektangebot. Letzteres erleichtert die Arbeit der oftmals schlank aufgestellten Stiftungen und motiviert darüber hinaus zur Zusammenarbeit zum Wohle der Dortmunder Bürger - wie das jüngste Beispiel der Ruhrtalente zeigt, wo drei Stiftungen zusammenwirken.“

Die Veranstaltung wird unterstützt durch die Dortmund-Stiftung, die S-PrivateBanking Dortmund GmbH, die wilo- foundation und den Bundesverband Deutscher Stiftungen.

 

Autor*in
Dr. Stefan Röllinghoff