greenhouse.ruhr in der Werkhalle gestartet
Dortmund ist eine Stadt voller Sozialer Innovationen und Ideen die (Stadt-)Gesellschaft ein kleines Stückchen besser zu machen. Manche davon sind auch unternehmerisch denkbar und die Basis für eine soziale, ökologische oder nachhaltige Gründungsidee. Mit dem greenhouse.ruhr hat die Wirtschaftsförderung Dortmund gemeinsam mit der Fachhochschule Dortmund und vielen weiteren Partnern ein Programm zur gezielten Förderung von Social Entrepreneurship auf den Weg gebracht. Nach Corona bedingter Verschiebung fiel nun endlich am 15.08. in der Werkhalle im Union-Gewerbehof der Startschuss für den ersten Durchlauf.
Die Welt ein kleines bisschen besser machen und damit auch noch den Lebensunterhalt verdienen: So lautet immer öfter die Idee von Gründerinnen und Gründern in der Region. Das greenhouse.ruhr Programm will genau diese Gründer und Gründerinnen dabei unterstützen Ihre Ideen zum Leben zu erwecken und nach Möglichkeit auf ein gutes Fundament zu stellen. Für acht Gründungsteams bietet das Programm in einem Zeitraum von knapp vier Monaten Unterstützungsleistungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zugeschnitten sind. Das Programm umfasst ein professionelles Coaching und unterschiedliche Trainings, die sich an den individuellen Bedarfen der Teams orientieren. Neben der individuellen Unterstützung steht am Ende des Programms noch ein Preisgeld von bis zu 5.000 €.
Kooperation statt Konkurrenz ist dabei ein wichtiger Kern des Programms, das nicht nur auf die individuelle Qualifizierung der Gründungsideen, sondern auch auf die Vernetzung mit den Partnern und in die Region setzt. Insgesamt 45 Teams hatten sich für das Programm beworben, davon kamen 44 Teams aus Nordrhein-Westfalen, 37 aus der Region und 24 Teams und Ideen aus Dortmund. Leider konnten in diesem Durchgang nur 8 Teams aufgenommen werden. Jeweils zwei Gründungsteams werden dabei von einem Coach eng betreut. Aber wie finden im greenhouse.ruhr Programm die Gründungsteams und Coaches zueinander?
Eigentlich ganz einfach und ein bisschen so wie im TV: Die Gründungsteams wussten vorab welche Coaches zur Auswahl stehen, die Coaches wussten allerdings nicht, welche Teams wir ins Programm aufgenommen haben. Auf der Auftaktveranstaltung konnten sich die Teams dann nacheinander vorgestellt und die Coaches konnten für ein Team, dass sie interessiert "buzzern". Haben mehrere Coaches für ein Team gebuzzert, konnte das Team sich aussuchen mit welchem Coach es im Programm arbeiten möchte. Das hat nicht nur allen Spaß gemacht, sondern auch tolle Gründer*innen-Coach Teams ergeben!
Nicht alle Ideen und auch nicht alle Gesichter sind neu, aber gemeinsam im Greenhouse sollen Ideen und Geschäftsmodelle wachsen. Mit dabei sind in diesem Jahr:
Frau Lose Mobil und 2 Wheel Garage mit Ihrem Coach Ferdinand Grah
Nightmover und Green Billbo mit Ihrem Coach Sebastian Grothaus
7000 Schmetterlinge für die Nordstadt und Be A Part mit ihren Coaches Ulrike Trenz und Janna Prager
Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling und Pandora 2.0 mit Ihrem Coach Petra Hövelborn
Die ersten Ideen der Teams im einzelnen:
Pandora 2.0
Unter dem Projektname „Pandora 2.0“ soll eine Kultur- und Bildungsstätte aus Seecontainern aufgebaut werden, um jungen Unternehmer*innen einen Standort zu bieten, an dem neue Konzepte entwickelt werden können und ihr Wachstum unterstützt wird. Zudem soll durch die Begrünung der Container das Microklima des Standortes verbessert werden.
Nightmover
Mit Hilfe einer „Peer-to-peer“ Sponsoring Plattform soll ein Jugend- oder Frauentaxi entstehen, welches ebenso als effizientes Krankenfahrzeug genutzt werden kann. Ziel ist es, einen sicheren Personentransport für die genannten Zielegruppen zu schaffen und dadurch Übergriffe zu vermeiden und Kosten der Kommune einzusparen.
Green Billbo
Das „Green Billbo“ will unter dem Motto „think without platsic“ versuchen, Plastikprodukte durch biologisch abbaubare und umweltfreundliche Alternativen zu ersetzten. Um die Entwicklung und Produktion dieser nachhaltigen Alternativen finanzieren zu können, sollen Werbeflächen auf den ersten Produkten, wie kompostierbare Hundekotbeutel oder Tragetaschen, an interessierte Unternehmen verkauft werden, wodurch die Produkte günstiger angeboten werden können und Einnahmen generiert werden können.
Frau Lose Mobil
Das Frau Lose Mobil will einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem es auf 4-6 Dortmunder Wochenmärkten im 6-Wochen Takt steht und unverpackte Produkte, wie Nudeln, Geschirrspülmittel oder Toilettenpapier, verkauft. Zudem sollen die Kund*innen die Möglichkeit haben, ihr eigenes Deo herzustellen und sich diese in Beutel und Gläser abzufüllen. Dadurch soll das Bewusstsein der Kund*innen sowie die Attraktivität der Wochenmärkte gesteigert werden.
2 Wheel Garage
Der Fahrradladen in der Dortmunder Nordstadt „2WheelGarage“ repariert und verkauft ressourcensparend und preiswert gebrauchte Fahrräder, um vor allem sozialschwachen Menschen den Kauf eines Fahrrads zu ermöglichen. Darüber hinaus soll das Geschäft als Treffpunkt im Quartier dienen, welches die Kund*innen ausgiebig informiert und das Fahrrad als Verkehrsmittel aufwertet.
7000 Schmetterlinge für die Nordstadt
Das Ziel von „7000 Schmetterlinge für die Nordstadt“ ist der Imagewandel und die Steigerung der Attraktivität der problembehafteten Dortmunder Nordstadt mithilfe der Errichtung eines frei-zugänglichen Stadt-Gartens. Unter dem Prinzip eines Gemeinschaftsgartens soll Gemüse und Kräuter gemeinsam angebaut werden und kostenpflichtige Workshops und Veranstaltungen angeboten werden, mit deren Einnahmen die Instandhaltung sowie die Künstler*innen und Expert*innen bezahlt werden sollen.
BeAPart
Mit „BeAPart“ soll der Bau öffentliche barrierefreie Gebäude mit Hilfe der Partizipation von Menschen mit Behinderungserfahrung ermöglicht werden. Durch die direkte Abstimmung mit den späteren Nutzer*innen soll die Qualität der Konzeption barrierefreier Gebäude gewährleistet werden.
Digitale Teilhabe und Kompetenz durch Hardware-Upcycling
Ziel der Initiative „Nachhaltigkeit durch Medienkompetenz – mehr freie Software, weniger Elektroschrott“ ist die Erweiterung der Kreislaufwirtschaft für elektronische Medien sowie die Teilhabe an der Digitalisierung durch Wissen und Kompetenz.