Strategie zur Reduktion der PCB-Belastung im Umfeld von silikonverarbeitenden Betrieben in NRW erfolgreich

Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit: Ein landesweites Untersuchungs- und Minimierungsprogramm sowie eine erfolgreiche Bundesratsinitiative Nordrhein-Westfalens haben in den vergangenen Monaten zu einem deutlichen Rückgang von PCB-Belastungen im Umfeld silikonverarbeitender Betriebe geführt. „Unsere mit den Bezirksregierungen und den Behörden vor Ort abgestimmten Maßnahmen zeigen Wirkung. Das ist ein Erfolg für die Gesundheit der Menschen und die Umwelt“, sagt Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. „Besonders freut es mich, dass unsere Bundesratsinitiative vom Gesetzgeber inzwischen umgesetzt wurde und für silikonverarbeitende Betriebe seit dem 1. April dieses Jahres eine neue, anspruchsvolle Genehmigungspflicht gilt.“ Nach Bekanntwerden von unbeabsichtigten PCB-Vorkommen aus einer Anlage zur Silikonherstellung in Ennepetal 2019 hatte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) vergleichbare betriebliche Anlagen in Nordrhein-Westfalen ermittelt. Im Anschluss wurde ein landesweites Sonderuntersuchungsprogramm gestartet. Durch Grünkohl- und Löwenzahnproben konnten Erkenntnisse über die vorhandene PCB-Belastung im Umfeld der betreffenden silikonverarbeitenden Betriebe gewonnen werden. Insgesamt acht Betriebe in Ennepetal (BIW Isolierstoffe GmbH), Dortmund (M+S Silicon GmbH + Co. KG), Herne (Silex GmbH), Rhede (Kromberg & Schubert GmbH Cable & Wire), Viersen (SAB Bröckskes GmbH & Co. KG), Witten (Sico Gesellschaft für Silikonverarbeitung mbH) und Wuppertal (Coroplast Fritz Mül-ler GmbH & Co. KG und Prysmian Kabel und Systeme GmbH) wurden von den zuständigen Behörden in den Blick genommen. Zwischenzeitlich wurde noch eine weitere silikonverarbeitende Firma im Oberbergischen Kreis identifiziert, in der die entsprechende Chemikalie ebenfalls zum Einsatz kommt. Die zuständige Behörde wurde in den begleitenden Arbeitskreis aufgenommen, um das vereinbarte einheitliche Vorgehen sicherzustellen. So wurden im April im Umfeld dieser Firma Löwenzahnproben genommen. Belastungen sind deutlich zurückgegangen Die aktuell vorliegenden Ergebnisse dieser Messungen zeigen, dass an allen untersuchten Standorten (Dortmund, Ennepetal, Herne, Witten, Wuppertal) die Belastung mit den für die Silikonkautschuk-Verarbeitung charakteristischen PCB-Kongeneren im Verhältnis zu den vorangegangenen Untersuchungen deutlich zurückgegangen ist. In den Kommunen, in denen die örtlichen Behörden aufgrund erhöhter PCB-Werte vorsorgliche Nichtverzehrempfehlungen ausgesprochen hatten, konnten diese bereits wieder vollständig oder in Teilen zurückgenommen werden. Maßgeblich für die Rücknahme der Nichtverzehrempfehlungen waren neben dem Verlauf der in den Pflanzen ermittelten Schadstoffgehalte auch die verbindlichen Erklärungen einiger Unternehmen, zukünftig keine PCB-bildenden Vernetzungsmittel mehr einzusetzen.

Der gesamte Pressetext ist verfügbar unter www.land.nr

Autor*in
Delia Braff