Hochschulen entwickeln Managementkompetenzen für die digitale Transformation
Als eine von vier deutschen Hochschulen hat die Fachhochschule Dortmund die Leitung einer sogenannten „Erasmus+ Wissensallianz“ übernommen. Gemeinsam mit den Universitäten Bilbao, Kaunas, Leuven und Trondheim sowie europäischen Unternehmen und Partnerverbänden werden im Projekt „ProDiT“ Methoden entwickelt, um bereits in der Hochschule Management-Kompetenzen für die digitale Transformation zu vermitteln. Natürlich praxisnah und an den Bedürfnissen der Unternehmen orientiert.
„Die digitale Transformation ist mehr als E-Mail, Chats und das papierlose Büro“, sagt Anna Badasian. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten an der FH Dortmund und Projektmanagerin bei ProDiT (Projects for the Digital Transformation). Digitalisierung greife in eingeübte Prozesse aller Abteilungen einer Firma ein. Es bedürfe neuer Ansätze des Managements, die sowohl Fragen zu Technologien als auch zu neuen Organisationsformen berücksichtigen und ein neues Mindset aufbauen. Konkret: Welche Kompetenzen benötigen Beschäftigte, um die digitale Transformation aktiv zu gestalten? Und wie können Hochschulen besser darauf vorbereiten?
Dazu sucht das Projekt ProDiT nach Ideen. Die EU-Kommission stellt bis 2023 Fördermittel Höhe von knapp einer Million Euro bereit. „Wir werden in den Unternehmen die Bedarfe analysieren, daraus Lehrmodule und Fortbildungen entwickeln, diese in kleinen Gruppen testen und weiter verbessern“, sagt Nargiza Mikhridinova, Doktorandin an der FH Dortmund. Sie hat bereits zu Digitalisierungskompetenzen in Unternehmen geforscht und bringt ihre Expertise mit ins Projekt ein. „Es geht bei ProDiT auch darum, Standards zu entwickeln, um Unternehmen zu unterstützen“, betont sie. Insbesondere am Anfang von Digitalisierungsprojekten gebe es große Unsicherheiten, welche Digitalisierungsschritte sinnvoll seien und wie die Projekte effektiv gestaltet werden können. „Hier helfen Leitplanken Fehlentwicklungen verhindern“, sagt die Doktorandin.
„Dieses Projekt ist gerade für Fachhochschulen aufgrund der Transfer- und Anwendungsorientierung interessant“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Carsten Wolff, Informatik-Professor an der FH Dortmund. Das Projekt gehe konkret auf die Bedürfnisse aus der Wirtschaft ein und bündle internationale Kompetenzen. Im Ruhrgebiet ist u.a. der ruhrvalley Cluster e.V. als Partner mit dabei, aus Spanien, Litauen und Belgien haben sich entsprechende Innovationsverbünde aus dem Netzwerk „European Partnership in Project and Innovation Management (EuroPIM)“ angeschlossen.
Weiterführende Informationen:
Website: https://prodit-alliance.eu/