Eine elektrisierende Zusammenarbeit - die Fachkräfte von morgen
Montags in der 5. und 6. Stunde steht an der Katholischen Hauptschule Husen das Fach „Elektriker*in“ auf dem Stundenplan. Ja, ganz richtig gelesen! Im laufenden Schuljahr 2021/2022 wird der Wahlpflichtkurs zum ersten Mal für interessierte Schüler*innen aus Jahrgangsstufe 9 angeboten.
Der Kurs ist das Herzstück der Zusammenarbeit zwischen dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik Rhein-Ruhr e.V. – kurz VDE – und der Katholischen Hauptschule Husen; initiiert und begleitet wird die Kooperation durch die Wirtschaftsförderung Dortmund im Rahmen des Projekts „Ausbildung im Quartier“.
An der Katholischen Hauptschule Husen lernen die Jugendlichen in einem praxisorientierten Unterricht, der über die Inhalte des klassischen Physikunterrichts hinausgeht, bereits frühzeitig und intensiv das Berufsbild in den Elektroberufen kennen. Schulleiter Dirk Bresinsky zögerte nicht, diesen Kurs persönlich zu übernehmen. Gemeinsam mit den Vertretern des VDE möchte er seinen Schüler*innen die Elektrobranche näher bringen und die (oft so schwierige) erste Hürde in den Beruf ebnen. Dabei ist ein frühzeitiger Praxiskontakt natürlich besonders wichtig. So kamen im Februar der Leiter der VDE Zweigstelle Dortmund Martin Hölscher und der Jungmitgliederreferent Patrick Peltzer an einem Montagsmittag in den Unterricht und versorgten die Kursteilnehmer*innen mit fachlichem Input und interessanten Informationen.
Vergangene Woche machten sich dann im Gegenzug die Schüler*innen auf den Weg nach Dortmund-Wambel zur Betriebsstätte der Firma Klöpper Elektrotechnik, die Mitglied im VDE ist. Eine schöne Abwechslung zum Lernalltag im Klassenraum: Berufsorientierung live und vor Ort! In zwei Kleingruppen wurden die Jugendlichen abwechselnd über das Betriebsgelände und durch die verschiedenen (Fertigungs-)Hallen geführt und durften in der unternehmenseigenen Ausbildungswerkstatt selbst tätig werden. Gemeinsam mit Ausbildungsleiter Björn Hoffmann und zwei Azubis haben die Schüler*innen u.a. ein- und mehradrige Leitungen bearbeitet und an einer Blackbox versucht, verschiedene Installationsschaltungen zu verdrahten. Das in der Schule erlernte theoretische Wissen konnte dort mit der Praxis verbunden werden. Außerdem bekamen sie an den Labortischen einen kurzen Überblick über die in der Ausbildung zu lernenden Fähigkeiten und Kenntnisse – alles aus erster Hand.
Ein Schüler äußerte schon während des Besuchs, dass er sich für den nächsten Praktikumszeitraum bei der Firma Klöpper bewerben möchte. Das Konzept der Zusammenarbeit sieht vor, dass besonders interessierte Schüler*innen durch längere Unternehmenspraktika bei VDE-Mitgliedsunternehmen in Klasse 10 ihren Berufswunsch festigen können. Praktisch für die Betriebe: sie können potenzielle Auszubildende kennenlernen.
Nach den Osterferien ist bereits das nächste Treffen geplant. Es soll in ein Umspannwerk gehen, wo den Jugendlichen weitere Facetten der Elektrobranche vorgestellt werden. Durch eine solch intensive Zusammenarbeit erhöht sich die Chance auf ein gesteigertes Interesse des Nachwuchses an einer elektro-technischen Ausbildung.
Wollen auch Sie Ihr Unternehmen mit Schule verbinden? Die Betriebsakquisiteur*innen der Wirtschaftsförderung stellen gerne den Kontakt her.