Hafenquartier Speicherstraße wird Dortmund gut tun: Volkswirtschaftliche Studie zeigt vielfältige positive Effekte auf
Das entstehende Hafenquartier Speicherstraße am Rand des Dortmunder Hafens lässt eine Erfolgsgeschichte erwarten: 4100 neue Arbeitsplätze, zusätzliche Kaufkraft sowie eine Steigerung der Freizeit- und Lebensqualität im Dortmunder Norden zählen zu den Effekten, die eine volkswirtschaftliche Studie des Dortmunder Instituts für Wissensökonomie (IFWI) in Aussicht stellt. Leiter*innen des Instituts sind Dr. Maik H. Wagner und Prof. Dr. Christiane Hellmanzik, die zugleich an der TU Dortmund forscht und lehrt.
Beauftragt wurde die Studie von der Wirtschaftsförderung Dortmund sowie der Dortmunder Hafen AG, die gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft d-Port21 das 13,5 Hektar große Quartier entwickeln. Die Ergebnisse stellten Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, sowie Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, heute, am 29. März, dem Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund vor.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Begleitforschung im Überblick:
- Die öffentlichen und privaten Gesamtinvestitionen für die Quartiersentwicklung in der Speicherstraße werden für den Zeitraum 2015 bis 2030 ca. 296 Millionen EUR umfassen.
- Jeder öffentlich investierte Euro in die Quartiersentwicklung zieht 3,50 EUR private Investitionen nach sich.
- In der Nordstadt werden durch die Quartiersentwicklung ca. 4100 neue Arbeitsplätze in den Bereichen unternehmensnahe Dienstleistungen, Medien- und Kreativbranche, Soziales, Gastronomie und der Informations- und Kommunikationstechnik-Branche geschaffen. Weitere 2300 Arbeitsplätze werden durch die Investitionen indirekt gesichert.
- Es entstehen fünf Hektar frei zugänglicher öffentlicher Raum am Wasser mit hohem Freizeitwert und kurzen Wegen für die Bewohner*innen der Nordstadt.
- Die Dortmunder Nordstadt erfährt durch die Quartiersentwicklung in Bezug auf Arbeitsplatzangebot, Lebensqualität und Image eine Aufwertung.
Quartier für Alle
Durch den bewussten Verzicht auf Wohnbebauung wird die vitale Industrie- und Logistikbranche im Hafen, die mit ihren knapp 5000 Beschäftigten allein im Jahr 2019 einen Umsatz von über 1 Mrd. Euro erwirtschaftet hat, nicht beeinträchtigt werden.
„Die Studie zeigt, dass der gewählte Nutzungsmix sowie die vielfältigen kulturellen, sozialen, gastronomischen und bildungsorientierten Elemente ein Quartier für alle entstehen lassen. Das bekräftigt uns, den eingeschlagenen Weg gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern fortzusetzen“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal mit Blick auf die wissenschaftliche Expertise.
Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, betonte: „Die hohe Bereitschaft von Investoren*innen, sich privatwirtschaftlich im Hafenquartier zu engagieren, ist ein klarer Indikator für das Potential dieser stadtplanerischen Maßnahme. Zugleich lässt die Studie eine starke Anziehungskraft des Quartiers für ein breites städtisches Publikum erwarten, welches zusätzliche Kaufkraft in die Nordstadt bringt. Erste Zwischennutzungen lassen dieses Potential bereits deutlich werden.“
Auch Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, stimmen die Forschungsergebnisse positiv: „Das neue Digitalquartier bietet Raum für vielfältige Synergien mit den angestammten Industrie- und Logistikunternehmen. Ob neue Wasserstofftechnologien oder der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Logistik – entlang der Speicherstraße könnten zukünftig verstärkt Bites und Binnenschiffe zusammenfinden.“
Prof. Dr. Christiane Hellmanzik: „Das Kernergebnis unserer Studie ist, dass das Quartiersentwicklungsprojekt am Dortmunder Hafen sich insbesondere durch den Verzicht auf Wohnungsbau und die Kombination von Logistik, Dienstleistungen und Freizeit auszeichnet. Mit der Entwicklung der Speicherstrasse entsteht ein neuer Anziehungspunkt in der Dortmunder Nordstadt, der einen messbaren, positiven wirtschaftlichen Effekt auf das Viertel und die Stadt hat und haben wird."
Hintergrundinformationen zur Quartiersentwicklung:
Die Quartiersentwicklung im südöstlichen Randbereich des Hafens wurde am 6. April 2017 mit dem Beschluss des Rahmenplans zur südlichen Speicherstraße durch den Rat der Stadt Dortmund formal gestartet. In den nächsten Jahren soll ein Gebiet von ca. 13,5 Hektar sukzessive zu einem neuen urbanen Quartier entwickelt werden, das moderne Arbeitsformen, Kultur, Bildung und Freizeit miteinander verbindet. Einen Schwerpunkt wird das Thema Digitalität bilden.
Bereits im Juni 2021 wurde die Quartiersentwicklung der Entwicklungsgesellschaft d-Port21 im NRW-Landeswettbewerb „Zukunft Stadtraum“ durch Landesbauministerin Ina Scharrenbach ausgezeichnet. Die Jury begutachtete neben der grundsätzlichen Zielrichtung des Projekts auch die Einbindung des Areals ins bestehende Quartier, Attraktivitäts-, Klima- und Nachhaltigkeits-Aspekte sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit.