Junge Gründerinnen in Dortmund geben Kleidern für den schönsten Tag im Leben eine zweite Chance
Im Juni 2021 eröffneten Laura Hesse und Martha Meyer-Lipke ihr Geschäft „Ein zweites Mal“ in Dortmund und verkaufen seitdem originale Vintagebrautkleider aus den 30er bis 90er Jahren. Über 60 Secondhand-Brautkleider in den Größen 34-48 sind in der kleinen, aber feinen Boutique in der Stolzestraße im belebten Saarlandstraßenviertel zu finden.
Elisabeth, Gabriele oder Manuela: Zu jedem Kleid gibt es eine Geschichte und jedes der Kleider wird völlig selbstverständlich nach der Vorbesitzerin benannt. Von einigen Brautkleidern existieren sogar Fotos oder Briefe der ehemaligen Bräute, die an die nächste Braut weitergegeben werden. Das älteste Kleid in ihrem Repertoire ist unglaubliche 90 Jahre alt. Es wurde ca. 1930 von einer Braut namens Marie zum Altar geführt. „Die Geschichte der Kleider ist uns unglaublich wichtig, wir möchten, dass die neue Braut weiß, wer das Kleid zuerst getragen hat und welche Geschichte dahintersteckt. Das ist der ganz große Charme den so ein Vintagebrautkleid im Vergleich zu einem ganz Neuen mit sich bringt”, erklärt Martha.
Kleider im Vintagestil liegen im Trend und viele Brautmodeläden bieten diese an. Läden die sich der „True Vintage“ Brautmode, wie man wahre Vintagemode umgangssprachlich auch nennt, verschrieben haben, kann man in Deutschland jedoch an einer Hand abzählen. „Es ist außergewöhnlich und Bräute müssen sich wirklich auf dieses Konzept einlassen, aber wenn sie das tun, sind wir sicher, dass das Ergebnis sie umhauen wird“, so Mitgründerin Laura. Die gelernte Modedesignerin bespricht Änderungswünsche mit den Bräuten direkt vor Ort und setzt diese dann selbst um. So wird jedes Kleid noch einmal individuell angepasst.
Nachhaltigkeit ist ein Hauptaspekt, der die beiden Gründerinnen dazu bewegt hat, sich für dieses Konzept zu entscheiden. „Wir möchten dem Konsumgedanken entgegentreten und Brautpaare ermutigen ihre Hochzeit nachhaltiger zu gestalten“, sagt Laura. Und das Ganze zu einem wirklich günstigen Kostenpunkt: Das teuerste Kleid bei „Ein zweites Mal“ liegt bei etwa 500 €, Änderungen exklusive.
Auch wenn ihr Geschäft in Kürze erst seit einem Jahr besteht, so haben die beiden aus dem Sauerland stammenden Gründerinnen in Zukunft noch einiges vor. „Wir träumen davon irgendwann in einen größeren Laden umzuziehen, um so noch mehr Vielfalt an Brautkleidern anbieten zu können und ein Angebot an themenbezogenen Veranstaltungen in unseren Räumlichkeiten zu verwirklichen.“ ergänzt Martha abschließend.
Für die Hochzeitssaison 2022 wird mit zunehmenden Anfragen gerechnet. Anprobetermine können auf der Webseite (www.ein-zweites-mal.de) oder telefonisch (0231 / 62 82 74 27) vereinbart werden.