Digitale Lernfabrik Dortmund – Experten diskutieren Ideen und Umsetzungskonzepte
Im Dortmunder Nordwesten zwischen Westerfilde und Bodelschwingh entsteht auf dem Campus Westhausen die digitale Lernfabrik. Es gibt wohl keinen passenderen Ort, um die Transformation von Tradition zu Innovation anzustoßen, erläutert Wenke Völkmann-Gröne, Geschäftsführerin der alteingesessenen Maschinenfabrik Völkmann, die als Hausherrin diesen Wandel maßgeblich mitgestaltet. Auf dem traditionsreichen Zechengelände hat sie bereits einige innovative Unternehmen ansiedeln können, die die Vision eines lebendigen Quartiers und einem zentralen Ort für digitale Ausbildung teilen. Das Deutsche Rettungsrobotikzentrum e.V., in dessen Halle, dem Living Lab, die Veranstaltung mit rund 50 Teilnehmern stattfindet, zeigt, dass die Innovation bereits angekommen ist. Robert Grafe, Geschäftsführer des Vereins, treibt hier mit seinem Team die Forschung und Erprobung von Robotik-Technologie für Rettungskräfte voran.
Axel Kunstmann, Bezirksbürgermeister für Mengede, hat die Digitale Lernfabrik von Beginn an mit Begeisterung begleitet. Für die Zukunft wünscht er sich eine enge Anbindung an den Energiecampus in Huckarde, um die vielfältigen Synergien zwischen beiden Standorten zu nutzen.
Ernst-Peter Brasse, Geschäftsführer der Dortmunder Unternehmensverbände, weist mit Nachdruck auf die langfristigen Folgen des Fachkräftemangels für die Produktivität der Wirtschaft hin. Er sieht alle anwesenden Akteure in der Verpflichtung, ihren Beitrag zu leisten, dass Lehre und Ausbildung mit den Anforderungen der Unternehmen in Einklang gebracht werden.
Dies sieht Susanne Köhnen, Schulleiterin des Heinrich-Heine-Gymnasiums ähnlich und zeigt an ihrer Schule bereits, wie man die Technikbegeisterung von jungen Menschen mobilisiert, trotz eingeschränkter personeller und materieller Ressourcen für Digitalisierung an Schulen.
Prof. Dr. Gerd Grube, Initiator des Verbundprojekts „Entwicklung einer Mobilen und Digital vernetzten Lernfabrik im Handwerk 4.0.“ (MobiDik), stellt sein Fliegendes Klassenzimmer vor. Mit diesem mobilen Tiny House, welches mit allerneuster Technologie ausgestattet ist, kann den Erwerb von digitalen Kompetenzen junger Menschen praxisnah gefestigt werden.
Aber auch die künftigen Fachkräfte selbst kamen zu Wort: so berichteten zwei Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums über ihre Unternehmenspraktika. Das kitz.do-Team unter der Leitung von Dr. Ulrike Martin führte Roboter vor, die zu 90% aus 3D-Druckbauteilen bestanden und die die Teilnehmer im Anschluss an das Rahmenprogramm selbst ausprobieren durften.
Beim anschließenden Get-Together wurden die Grundlagen für weiterführende Kooperation und die Bündelung der Angebote gelegt.