Eine handwerkliche Tradition lebt weiter
Geselle Jesse-Jeremy Friedrich erzählt von seiner Ausbildung zum Fleischer
Er ist 20 Jahre alt, Teilnehmer im Ausbildungsprogramm NRW und hat eine besondere Leidenschaft: Jesse-Jeremy Friedrich hat sich vor knapp 3 ½ Jahren für eine Ausbildung zum Fleischer entschieden. Im Rahmen des Ausbildungsprogramms NRW werden kleine und mittelständische Betriebe, die sich für die Förderung bewerben, mit finanziellen Mitteln des Europäischen Sozialfonds und einer pädagogischen Begleitung vom Werkhof Projekt gGmbH Dortmund unterstützt. Wir wollen zurückschauen, wie seine Ausbildung gelaufen ist und ihm die Teilnahme am Ausbildungsprogramm NRW geholfen hat, seine berufliche Karriere zu starten. Seit ein paar Monaten ist er gelernter Fleischer und weiterhin in der Fleischerei Zimmermann beschäftigt. Wir haben mit ihm gesprochen und waren neugierig zu erfahren, was er an dem Beruf schätzt und wie sein Weg vom Auszubildenden zum Gesellen war. Auch sein Ausbilder Herr Zimmermann konnte uns dazu etwas erzählen.
Wie bist du zu deinem Beruf des Fleischers gekommen?
Ich habe mich immer schon dafür interessiert, wo unsere Lebensmittel eigentlich herkommen. Daraufhin habe ich mich umgeschaut und bin recht schnell auf den Beruf des Fleischers/der Fleischerin gestoßen. Und dann habe ich mich dazu entschieden in diesem Bereich ein Praktikum zu machen.
War es vorher bereits klar, dass du in eine handwerkliche Richtung gehen möchtest oder gab es andere Pläne?
Ja, das war auf jeden Fall von Anfang an der Plan. Den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen oder als LKW-Fahrer hinterm‘ Steuer – das wollte ich nicht. Daher wollte ich lieber in eine handwerkliche Richtung gehen.
Wie sieht ein Arbeitsalltag bei dir aus?
Je nachdem was für den Tag geplant ist, produzieren wir Fleischwurst oder Leberkäs, auch Mortadella, Mettwurst, Zwiebelmettwurst.
Wie verbringt ihr eure Pausen?
Die Pausenzeiten suchen wir uns frei aus, wie es gerade passt von der Arbeitszeit her. Da kommen wir gut mit klar, da es flexibel ist.
Welche deiner Aufgaben macht dir am meisten Spaß?
Das ist schwierig zu beantworten. Schlechte Aufgaben gibt es soweit nicht. Da habe ich genau meinen Beruf gefunden. Ganz interessant ist es, die Wurst herzustellen: Wenn man morgens das Fleisch auf´m Tisch liegen sieht und am Ende des Tages eine fertige Wurst hergestellt hat, die auch noch wunderbar schmeckt – dann ist das schon ein ganz besonderes Gefühl!
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Mein Plan ist auf jeden Fall, den Beruf nicht zu wechseln. Demnächst möchte ich mit dem Meister anfangen und weiterhin solchen Spaß an meinem Beruf haben.
Wie war für dich die Unterstützung durch die Werkhof Projekt gGmbH im Verlauf der Ausbildung?
Ich fand es gut, dass Hilfe gestellt wird, wenn man sie benötigt. Das ist wahrscheinlich für viele sehr hilfreich. Bei mir war das jetzt in dem Fall nicht so von Nöten, aber es ist gut zu wissen, dass man, wenn man es braucht, immer jemanden an seiner Seite hat.
Würdest du eine Teilnahme am Ausbildungsprogramm NRW weiterempfehlen?
Das kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen, weil immer weniger junge Menschen im Handwerk eine Ausbildung machen möchten und das Programm aber gut ist, um kleine und mittelständische Betriebe zu unterstützen.
Herr Zimmermann, wie sind Sie auf das Ausbildungsprogramm NRW damals aufmerksam geworden?
Aufmerksam geworden bin ich auf zwei Arten: Einmal von einem Kollegen, der das auch schon mal gemacht hatte und da sehr begeistert von erzählt hat und über einen Auszubildenden, der schon hier im Betrieb war, der sich über ein bis zwei Maßnahmen informiert hatte und mir das ebenfalls empfohlen hat. Daraufhin habe ich mich weiter darüber informiert.
Das Ausbildungsprogramm fördert die Ausbildungssituation von jungen Menschen. Ziel ist es Fachkräfte zu sichern, daher werden teilnehmende Betriebe mit einem Zuschuss zur Ausbildungsvergütung unterstützt. Dies soll die Motivation der Betriebe steigern zusätzliche Ausbildungsplätze anzubieten, um mehr Menschen den Weg in eine Ausbildung zu bereiten. Die Regionalagentur berät zu dem Programm und vernetzt die beteiligten Akteure. Bei Fragen zum Programm berät Anna-Lena Kleimann (Tel.: 0231 50 29877).