Neue Räume für Daten und Menschen: Zum 30. Geburtstag ein neues Institutsgebäude für das Fraunhofer ISST
30 Jahre nach der Gründung des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST zieht das Institut im Herbst 2022 an einen neuen Standort, den »Leuchtturm« im gerade entstehenden Digitalquartier im Dortmunder Hafen. Diesen doppelten Grund zur Freude feierte das Fraunhofer ISST mit einem Festakt am 8. September 2022 im Brauturm des Dortmunder U. Unter dem Titel Neue Räume für Daten und Menschen erläutern die Referent*innen ihre Vision einer Datenmarktwirtschaft.
Digitale Räume mit demokratischen Prinzipien
Schon im Spätherbst dieses Jahres wird der Umzug stattfinden. Den Wissenschaftler*innen des Instituts werden dort auf rund 3.340 Quadratmetern verteilt auf sechs Etagen hochmoderne Arbeitsbedingungen geschaffen. Dann werden auch »Innovationen aus Daten« zu den Gütern gehören, die aus dem Dortmunder Hafen heraus in die Welt gehen. Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, freut sich über den attraktiven Standort, den man dem Institut in Dortmund anbieten konnte: „Das Fraunhofer ISST ist ein in Deutschland führendes Software-Forschungsinstitut. Aus dem Zusammenspiel des starken Informatik-Fachbereichs an unserer TU und der FH, den Forschungsinstituten wie dem Fraunhofer ISST und den großen Software-Unternehmen entsteht ein großer Schub für die Innovation City Dortmund mit attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplätzen an einem Ort. Und unser neues Hafenquartier hat einen Anker mit großem Renommee.“
Die rund 150 Mitarbeiter*innen des Fraunhofer ISST sind vom Standort Dortmund aus europaweit und international in Projekten unterwegs, die auf Datensouveränität abzielen. Sie arbeiten mit an der europäischen Dateninfrastruktur »Gaia-X« und stehen hier in besonders engem Kontakt zur ebenfalls in Dortmund beheimateten International Data Spaces Association, die auf den Aufbau von Unternehmensnetzwerken rund um Datenräume abzielt. Dabei konzentrieren sich die Arbeiten des Instituts auf die Bereiche Logistik, Datenwirtschaft und Gesundheitswesen. „Jeder von uns ist immer mehr digital unterwegs, ob privat oder beruflich“, sagt Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. „Datenschutz und Datensouveränität sind entscheidend für die Akzeptanz digitaler Angebote. Das Fraunhofer ISST kümmert sich mit seinen Partner*innen darum, dass diese demokratischen Grundprinzipien besser und sicherer in der digitalen Welt umgesetzt werden.“
Vorreiter für souveräne Bewirtschaftung von Datengütern
„Die Gestaltung von Datenräumen hat sich zu einem institutsübergreifenden Schlüsselthema für die Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt. Das Fraunhofer ISST nimmt hier eine Vorreiterrolle im Hinblick auf digitale Kollaboration und souveräne Bewirtschaftung von Datengütern ein“, erklärt Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer. Dazu erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Mario Brandenburg: „Daten aus Wissenschaft und Forschung sind die Grundlage der Innovationen von morgen, die wir so dringend brauchen. Sie sind außerdem der Garant für technologische Souveränität und deshalb integraler Bestandteil der Datenstrategie der Bundesregierung. Das BMBF und die Fraunhofer-Gesellschaft - insbesondere das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST – arbeiten seit Jahren gemeinsam an der Entstehung und Weiterentwicklung von interoperablen Datenräumen und Datenökosystemen. In Projekten wie dem Mobility Data Space, Catena-X oder Fair Data Spaces erfahren sie praktische Umsetzung in ganz unterschiedlichen Branchen. Ich wünsche dem Fraunhofer ISST auch für zukünftige Forschungsfragen die Innovationskraft und das Engagement, die das Institut bei den International Data Spaces beweist.“
New Work leben und technologisch ermöglichen
„Wir stehen vor einem Wendepunkt in der digitalisierten Gesellschaft“, sagt Prof. Dr. Boris Otto, der das Fraunhofer ISST seit fünf Jahren leitet. „Aus Sicht des Fraunhofer ISST gilt dies in zwei Dimensionen: Technologisch haben wir immer neue Möglichkeiten, Dateninfrastrukturen im Sinne der Nutzer kontrollierbar und souverän gestaltbar umzusetzen. Organisatorisch haben die letzten Jahre der Pandemie das digitale Zusammenarbeiten auch bei uns am Institut stark verändert. Wir freuen uns darauf, in Zukunft „New Work“ vom neuen Standort aus weiter voranzubringen – in unserer Arbeitsweise genauso wie in unseren Arbeitsergebnissen.“
Die Fraunhofer-Gesellschaft: Auftragsforschung für Wirtschaft und Staat
Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung und zählt seit Jahren zu den Pionieren für den Aufbau von sogenannten Datenräumen (Data Spaces). Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Sie ist Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 76 Institute und Forschungseinrichtungen. Mehr als 30 000 Mitarbeitende, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,9 Milliarden Euro.
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