„Dortmund zieht an – Aufbruch City“: Bericht und Vorschläge für City-Maßnahmen vorgestellt – Projekte in jedem Quartier der Innenstadt geplant
Eine Fußgängerzone im nördlichen „Rosental“, Aktionen und Angebote auf der Kampstraße sowie grüne Akzente im Klosterviertel – zeitnah startende Vorhaben wie diese sollen nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung die nächsten Schritte in die Zukunft der Dortmunder City darstellen. Alle drei Vorhaben sind sogenannte Starter-Projekte für die City, deren priorisierte Umsetzung nun dem Rat vorgelegt werden soll.
Gleiches gilt für sogenannte strategische Projekte mit längerfristiger Perspektive. Hier reicht die Bandbreite von der attraktiveren Gestaltung der Katharinentreppe samt ihrem Umfeld als Eingang in die Innenstadt über die Aufwertung der Platzsituation an St. Reinoldi bis zur Entwicklung einer Perspektive für die Immobilie des ehemaligen Kinos „Film Casino“.
Den Hintergrund der benannten Projekte bildet der gut anderthalbjährige „Prozess zum Anstoß eines Citymanagements“, den die Stadt unter Federführung des Amtes für Stadterneuerung gemeinsam mit dem Planungsbüro Stadt+Handel und in enger Zusammenarbeit mit privaten City-Akteur*innen gestaltet hat. Der Abschlussbericht von Stadt+Handel zu diesem Prozess ist nunmehr veröffentlicht worden (dortmund.de/cityentwicklung). Er beinhaltet organisatorische Handlungsempfehlungen für den konkreten Aufbau des bereits beschlossenen Citymanagements und dient zugleich für alle Akteur*innen der Innenstadt als inhaltlicher Handlungsleitfaden für die weitere Cityentwicklung.
Projekt-Vorschläge der Verwaltung für die neun Quartiere
Ein Ergebnis des mit breiter Beteiligung organisierten Prozesses war die Identifikation von neun City-Quartieren mit je eigener Charakteristik und Entwicklungsperspektive. Nun schlägt die Stadtverwaltung für die Zukunft jedes dieser Quartiere zunächst je ein Starter-Projekt und ein längerfristiges strategisches Projekt vor:
Klosterviertel: Im Klosterviertel soll nach dem Vorschlag der Verwaltung zunächst mobiles Grün in Form sogenannter Wanderbäume an der Klosterstraße für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Mit längerer Perspektive soll die Geschichte des Viertels und der City im öffentlichen Raum erfahrbar werden. Dies könnte zum Beispiel geschehen, indem die im vergangenen Jahr entdeckten unterirdischen Überreste des Schwanenturms am Wall sichtbar gemacht werden.
Rosenviertel: Im nördlichen Rosental soll eine Fußgängerzone entstehen. Gleichzeitig sollen mobile grüne Möbel zur Atmosphäre im Rosenviertel beitragen. Eine Schlüsselrolle für das Quartier spielt nach den Analysen der Stadt die leerstehende Immobilie des ehemaligen Kinos „Film Casino“. Ein Projektkonzept soll hier deshalb langfristig neue Perspektiven aufzeigen.
Brückviertel: Im Brückviertel gilt der erste Ansatz den leerstehenden Ladenlokalen in der nördlichen Hansastraße. Hier ist eine kreative Bespielung der Flächen und Schaufenster in der Ladenzeile im städtischen Besitz zwischen Wall und Lütge Brückstraße geplant. Als größeres Projekt schlägt die Verwaltung eine baulich-gestalterische Öffnung des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte in das Viertel vor, die den öffentlichen Raum der Hansastraße vor dem Löwenhof einbezieht.
Altstadtviertel: Wanderbäume und mobile grüne Möbel sollen im Umfeld der Marienkirche zunächst temporär neue Aufenthaltsqualitäten schaffen. Langfristig ist aus Verwaltungssicht angepeilt, den Marienkirchhof als Ort des Rückzugs und Verweilens zu entwickeln. Auch im Bereich St. Reinoldi soll der Platzcharakter geschärft und die Situation aufgewertet werden.
Hansaviertel: Im Hansaviertel ist die Brauhausstraße der Ort des Starter-Projekts. Hier soll sich mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung ein Preisträger des Wettbewerbs „Anstoß 2022“ mit seinem innovativen Einzelhandelskonzept etablieren und Kundschaft anziehen. Langfristig rückt der Hansaplatz verstärkt in den Fokus, für den die Verwaltung eine Bespielung mit Aktionen und Events sowie Nutzungen und einer Platzmöblierung in den Randbereichen anstrebt.
Grüne Stadtbühne: Auf der „Grünen Stadtbühne“ rund um Rathaus und Theater soll zunächst die Bespielung des Stadtgartens ausgebaut werden. Kleinkunst und Aktionen des Jugendamts sollen die Grünanlage weiter beleben. Parallel soll weiterhin ein privater Sicherheitsdienst für Sicherheit sorgen. Langfristige Impulse setzt hier der Neubau der
Jungen Bühne des Stadttheaters am Hiltropwall.
Katharinenviertel: In der Katharinenstraße soll eine neue Beleuchtung den Anfang machen. Im Sinne der strategischen Entwicklung sollen aber die gesamte Katharinentreppe und ihr Umfeld attraktiver gestaltet und in ihrer Funktion als wichtiger Eingangsbereich in die City gestärkt werden.
Boulevard der Dortmunder*innen: Auf der Kampstraße sollen temporäre Aktionen für mehr Grün und zusätzliche Bewegungs- und Sportmöglichkeiten in der City sorgen. Langfristig behält die Umsetzung der weiteren Bauabschnitte des Boulevards Kampstraße höchste Priorität.
Hellweg: Dortmunds zentrale Einkaufsmeile soll im Sommer mit einem Pop-Up-Biergarten im Bereich der Reinoldikirche zum Treffpunkt werden. Als strategische Projekte genießen die Aktivitäten zur zukunftsfähigen Nachnutzung und Neupositionierung großflächiger Handelsimmobilien höchste Priorität. Das betrifft zum Beispiel das frühere Kaufhof-Gebäude.
Unter den strategischen Projekten stehen einige Vorhaben besonders im Fokus und sollen innerhalb des langfristigen Prozesses mit höchster Priorität angegangen werden. Diese Schlüsselprojekte sind die Entwicklung von Perspektiven für die Einzelhandelsgroßimmobilien, der Umbau der Lichtpromenade der Kampstraße vom Petrikirchhof bis zur Reinoldikirche, die Immobilienentwicklung des ehemaligen Film Casinos, die ästhetische Gestaltung des Katharinentors als Eingang in die City und die Gestaltung der Plätze um St. Reinoldi und St. Marien.
Maßnahmen mit Effekten für die gesamte Innenstadt
Auch für die gesamte Innenstadt, ohne Bezug zu einem einzelnen Quartier, gibt es mehrere Projekte. So soll zum Beispiel mehr Grün innerhalb des Wallrings etabliert werden. Dazu soll das bereits existierende Förderprogramm für Fassaden- und Dachbegrünung verstärkt beworben werden. Die bereits in Planung befindliche „Dortmund-App“ mit Informationen zu Veranstaltungen, Dienstleistungen und Angeboten städtischer Stellen soll unter anderem dazu beitragen, dass Erledigungen in der City besser planbar und komfortabler werden.
Mit längerfristiger Perspektive will die Verwaltung cityweit nachhaltige Maßnahmen im Umgang mit dem Drogenkonsum und seinen Auswirkungen im öffentlichen Raum ergreifen. Auch der Umbau des Wallrings ist als strategisches Projekt mit Wirkung auf die gesamte Innenstadt vorgesehen. Der derzeit in Entwicklung befindliche Masterplan Plätze wird darüber hinaus Impulse für die Gestaltung der ganzen City geben.
Weitere Maßnahmen und Projektförderung aus dem Verfügungsfonds
Über dieses Maßnahmenpaket hinaus sollen weitere Aktivitäten in der und für die Innenstadt umgesetzt werden – die zahlreichen Ideen und Impulse aus dem Prozess mit Stadt+Handel sind festgehalten und werden im Rahmen der weiteren Cityentwicklung priorisiert und weiterentwickelt.
Auch über den Verfügungsfonds für die City, den der Rat im November 2022 ebenfalls beschlossen hat, sollen künftig Projekte angestoßen werden. Aus dem Topf werden nicht-kommerzielle Aktivitäten, die zur Aufwertung und Belebung der Dortmunder City beitragen, mit jährlich insgesamt bis zu 180.000 Euro gefördert. Gespeist wird dieser Topf zur Hälfte aus der Stadtkasse und zur Hälfte von privaten Akteur*innen. Über die Verwendung der Mittel entscheidet eine durch private und öffentliche Akteure besetzte Jury auf Grundlage der Quartiersprofile. Das beschlossene Citymanagement soll nach seinem Start die Koordinierung übernehmen.
Alle Maßnahmen des Maßnahmenpakets, den Abschlussbericht von Stadt+Handel und mehr Informationen zur Cityentwicklung gibt es unter dortmund.de/cityentwicklung
Hintergrund: „Dortmund zieht an – Aufbruch City“
Unter der Überschrift „Dortmund zieht an – Aufbruch City“ arbeiten die Stadt Dortmund und ihre Partner*innen gemeinsam an dem Ziel, die City zu stärken, damit sie ein Magnet für die Dortmunder*innen und das Umland bleibt. City-Entwicklung ist eine stetige Aufgabe, die derzeit eine besondere Priorität hat. Dabei ist der Stadt die breite Beteiligung der Bürger*innen wichtig.
Das Büro Stadt+Handel hat im Auftrag der Stadt unter dem Titel „Miteinander. Mitte.Machen.“ gemeinsam mit allen Akteur*innen konkrete Ideen und eine Strategie für die Verwaltung und das kommende Citymanagement entwickelt - einzusehen unter dortmund.de/cityentwicklung.
Kurzfristige Maßnahmen und mittel- bis langfristige Konzepte ergänzen sich dabei. Die Stadt und ihre Partner*innen bringen deshalb fortlaufend verschiedene Maßnahmen auf den Weg: Von Kultur- und Freizeit-Events über Sonderreinigungen bis zur Aufstockung des Service- und Präsenzdienstes des Ordnungsamts.
Allein von der Stadt Dortmund bringen sich 17 Ämter und Abteilungen in das gemeinsame Stärkungsprojekt für die City ein: Amt für Stadterneuerung (federführend), Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Wirtschaftsförderung, Kulturbetriebe, Städtische Immobilienwirtschaft, Umweltamt, Sport- und Freizeitbetriebe, Jugendamt, Grünflächenamt, Tiefbauamt, Ordnungsamt, Stabsstelle Kreativquartiere, Sozialamt, Stabsstelle Chief Information/Innovation Office, Wohnungsamt, der Nachtbeauftragte und die Dortmund-Agentur.