11. BürgerInnendialog zum Hafenquartier Speicherstraße: Planungsfortschritt stößt auf breite Zustimmung

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Nördliche Speicherstraße
Nördliche Speicherstraße Benito Barajas

Rund 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der diesmal wieder digitalen Veranstaltung am 09. März teil, um sich aus erster Hand ein Update hinsichtlich der Quartiersentwicklung Speicherstraße zu holen. So ist das markante »Leuchtturm«-Gebäude eingangs der Speicherstraße nicht nur fertiggestellt. Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ist auch bereits eingezogen. Und die Akademie für Theater und Digitalität als weitere Sparte des Dortmunder Theaters ist ebenfalls auf der Zielgeraden. Lene Zingenberg vom Planungsbüro COBE erläuterte anschließend von Kopenhagen aus die Weiterentwicklung des städtebaulichen Konzeptes für die nördliche Speicherstraße, die von d-Port21, einer Tochter von DSW21 und Hafen AG, entwickelt wird.

»Zwischen Blau und Grün« soll sich das Areal zum »Quartier für alle« mausern. Blau für Wasser. Grün für Pflanzen – aber auch für den insgesamt ökologischen und nachhaltigen Ansatz. Weitestgehend verkehrsberuhigt und sehr gut an den ÖPNV angebunden soll die nördliche Speicherstraße sein. Sie soll eine hohe Aufenthaltsqualität mit Spielangeboten, Sportgeräten und Raum für Radfahrer*innen bieten. Kein Parken am Fahrbahnrand (ausgenommen: Behindertenstellplätze!) – stattdessen Beete und Sitzmöbel. Ob es denn ortsnah Stellplätze geben werde, auf denen Touristen-Busse für eine Stunde oder zwei halten könnten, wollte meineHeimat.ruhr wissen. Eine Frage, die im Rahmen der Bebauungsplanerstellung geklärt wird. Der Plan, das Stahlskelett der früheren Knauf-Interfer-Halle zum Marktplatz-ähnlichen Quartierszentrum zu machen, besteht weiterhin. Überhaupt wurde deutlich: COBE hat die Pläne, mit denen das Büro vor drei Jahren den Wettbewerb gewonnen hat, weiterentwickelt, ohne den Charakter zu verwässern. Das, betonte OB Thomas Westphal, sei auch der Stadt wichtig: „Die Grundidee eines Quartiers für alle werden wir durchhalten!“

„Das Interesse an Grundstücken ist schon jetzt sehr groß“, erklärte Ludger Schürholz (d-Port21). Und nicht nur die Flächen in erster Reihe am Wasser seien begehrt, sondern auch kleinere Grundstücke für die Bebauung zur Kleingartenanlage im Osten. Die Nutzungen sollen, so Schürholz, „an die südliche Speicherstraße andocken“. Digitalität, vor allem, ist also auch dort gefragt. Viel Lob gab es für die Planungen zum »Mobilityspeicher«, die Marc Horstmeier vom Büro SHA Scheffler Helbich Architekten erläuterte. Die Quartiersgarage, eine Art Parkhaus 2.0, an der Ecke Speicher-/Bülowstraße ist einerseits der Garant dafür, dass Autos aus dem Quartier herausgehalten werden können. Sie ist aber noch viel mehr und wird neben zahlreichen Stellplätzen für Fahr- und Lastenräder auch eine Fahrradwerkstatt beheimaten. Auf dem Dach sind 550 m² für eine Rooftop-Arena mit Sport- und Freizeitangeboten vorgesehen, dazu 1.100 m² für Photovoltaik. Die Fassade des Mobilityspeichers wird begrünt. Regenwasser für die Bewässerung wird in einer Zisterne gesammelt.

Der neue Planungsdezernent Stefan Szuggat schlug Carbon-Beton als Baustoff vor. So könne man bis zu 80 % Material sparen und die CO2-Bilanz weiter verbessern. „Zudem hätte Dortmund dann“, so Szuggat, „wahrscheinlich das weltweit erste Parkhaus aus Carbon-Beton.“ Eine Überlegung für weitere Vertiefungen unter den Experten. Wie’s weitergeht: Derzeit werden letzte Fachgutachten erstellt, die Grundlage für den Bebauungsplan sind. Der soll im Oktober offengelegt werden, erklärte Birgit Niedergethmann, stv. Fachbereichsleiterin im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt.

Und wie geht’s mit dem Bürgerdialog weiter? – In Präsenz! Die 12. Veranstaltung ist für den 15. Mai als Quartiersspaziergang geplant. Dann können sich die Teilnehmer*innen vor Ort von den Fortschritten im Projekt überzeugen.

Autor*in
Maren Lorena Gluch