Recap 13. Workshop „Nachhaltige und intelligente Gebäude“

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Banner Baukunstarchiv
Banner Baukunstarchiv KNUW
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Präsentation Jan Kamensky
Präsentation Jan Kamensky KNUW
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Vortrag Dr. Hanna Christine Schmitt
Vortrag Dr. Hanna Christine Schmitt KNUW
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Blick ins Publikum
Blick ins Publikum KNUW
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Diskussionsrunde
Diskussionsrunde KNUW
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Blick ins Publikum
Blick ins Publikum KNUW

Am 24. September 2024 fand der 13. Workshop der etablierten Reihe „Nachhaltige und intelligente Gebäude“ in Dortmund unter dem Titel „Grün-blaue Baukultur in der Praxis“ statt. Rund 80 Teilnehmende, darunter Expert*innen aus Architektur, Stadt- und Bauplanung, Verwaltung und der Start-up-Szene, kamen im Baukunstarchiv NRW zusammen, um innovative Ansätze und konkrete Projekte grün-blauer Infrastrukturen zu diskutieren – mit Beispielen von der Rhein-Ruhr-Region bis nach Vietnam.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde die Bedeutung naturbasierter Lösungen hervorgehoben: Diese können bis zu einem Drittel des erforderlichen Klimaschutzes zur Erreichung der Pariser Klimaziele beitragen. Neben den ökologischen Vorteilen sind die wirtschaftlichen Chancen erheblich: In der Metropole Ruhr generiert die Klimaanpassungswirtschaft eine Wertschöpfung von 3,9 Milliarden Euro und schafft 44.000 Arbeitsplätze. Angesichts von Klimaschäden in Höhe von 11,2 Millionen Euro pro Tag in der Region stellen grün-blaue Infrastrukturen eine Chance und Notwendigkeit dar.

Anschließend lieferten Referent*innen strategische Impulse und stellten besonders die Bedeutung partizipativer Prozesse dar. Peter Köddermann (Baukultur NRW) betonte die Rolle partizipativer Planungsprozesse, die schon zu Beginn eines Bauprojekts die Zivilgesellschaft einbeziehen sollten. Dr. Hanna Christine Schmitt (Regionalverband Ruhr) präsentierte die „Charta und Strategie grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“, die durch die Beteiligung zentraler Stakeholder eine klimaangepasste und lebenswerte Region schaffen soll.

Der zweite Block bot praktische Einblicke in grün-blaue Bauprojekte. Benjamin Sieber (Gerber Architekten) stellte das erste Bauprojekt mit Fassadenbegrünung der Universität Bonn vor, während Tobias Kuester-Campioni (TU Dortmund) das Forschungsprojekt „Smart Urban Areas“ in Vietnam präsentierte, das digitale Zwillinge für nachhaltiges Gebäudemanagement nutzt. Jan Kamensky (Visual Utopias) führte die Teilnehmenden auf eine visuelle Reise in grüne Stadtutopien.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde intensiv über die Skalierung und Beschleunigung der grün-blauen Baukultur diskutiert. Ein zentrales Thema war die Sichtbarmachung des ökonomischen Werts grüner Infrastrukturen, um Investorinnen zu überzeugen. Weitere Schwerpunkte lagen auf der Rolle von Kommunen und der Einbindung von Privateigentümerinnen in nachhaltige Bauprojekte.

Am Nachmittag gab es spannende Beiträge im Pecha-Kucha-Format, in dem Vortragende je 20 Folien à 20 Sekunden präsentierten. Yannic Schwarz (Pelicad) und Nilas Möllenkamp (Syte GmbH) zeigten, wie KI den Planungsprozess revolutionieren kann. Samet Kilickeser (Renowate) stellte die Vorteile des seriellen Sanierens vor, während Ina-Marie Orawiec (rethink*rotor) die Wiederverwendung von Rotorblättern für die Bauwirtschaft als innovative Lösung präsentierte.

Die Veranstaltung machte deutlich: Grün-blaue Infrastrukturen bieten ökologische, gesundheitliche und ökonomische Vorteile und sind essenziell für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Veranstaltung zeigte zahlreiche Best-Practice-Beispiele und betonte die Notwendigkeit, diese Ansätze zu skalieren und weiter umzusetzen. Alternative Planungsprozesse, Stakeholder-Einbindung und die Kommunikation ökonomischer Mehrwerte sind zentrale Elemente für den Erfolg.

Das Veranstaltungsprogramm und die Präsentationen der Vortragenden stehen zum Download zur Verfügung. Die nächste Ausgabe der Workshop-Reihe „Nachhaltige und intelligente Gebäude“ ist bereits in Planung.

Die Workshop-Reihe wird vom Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW (KNUW), dem Öko-Zentrum NRW, der IHK zu Dortmund und der Wirtschaftsförderung Dortmund organisiert. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Autor*in
Sabine Jürschik